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Dank Tauschaktion: Einheimisches Grün schlägt Wurzeln
Die erste Neophyten-Tauschaktion im Kanton Uri ist auf grosses Interesse gestossen. Über 600 einheimische Pflanzen konnten in private Gärten gepflanzt werden. Schädliche Neophyten wurden fachgerecht entsorgt.
Im vergangenen Herbst starteten die Korporationsbürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon und das Amt für Umwelt gemeinsam ein Pionierprojekt: Wer Neophyten im eigenen Garten hatte, konnte diese gegen einheimische Pflanzen tauschen - kostenlos. Denn die invasiven Neophyten werden im Wald und in der Umwelt immer mehr zum Problem, weil sie einheimische Pflanzen verdrängen. Das schadet dem Ökosystem. So fehlt z. B. bestimmten Tierarten die Lebensgrundlage. Zudem verwuchern wild wachsende Neophyten auch wichtige Schutzbauwerke im Bannwald oder entlang den Gewässern. Das Projekt «Neophyten-Tauschaktion» konnte nur dank der massgeblichen Unterstützung durch die Dätwyler-Stiftung realisiert werden.
Viele der invasiven, gebietsfremden Pflanzen werden als Zierpflanzen in Privatgärten angepflanzt. Die Samen und Früchte verbreiten sich bis in den Wald. Mit der Pflanzentauschaktion wurde das Problem auf neue und kreative Weise angegangen. Für jeden fachgerecht entfernten und entsorgten Neophyten konnte man sich kostenlos eine heimische Pflanze für den eigenen Garten abholen. «Ich finde die Aktion super», sagt Claudia Alig aus Altdorf. Zusammen mit ihren beiden Kindern hat auch sie einige Pflanzen im Forstmagazin Flüelen abgeholt. Jetzt pflanzt sie Kornelkirsche, Holunder oder Weissdorn in ihrem Garten. Beim Thema Neophyten gibt es in der Bevölkerung noch Aufklärungsbedarf. «Die Unterstützung durch die Behörden ist wichtig», sagt Alig.
Sie ist bei weitem nicht die Einzige, die dem Aufruf zum Pflanzentausch gefolgt ist. Privatpersonen haben inzwischen über 600 einheimische Gewächse bestellt. Fast alle, die mitmachten, liessen sich in ihrem eigenen Garten von Förster Lorenz Jud oder Beat Zgraggen vom Amt für Umwelt persönlich beraten. «Die Nachfrage hat unsere Erwartungen übertroffen», sagt Förster Lorenz Jud. Neben den Sträuchern, die man leicht selbst entfernen konnte, standen die Fachleute des Forstbetriebs Urnersee auf Bestellung auch tatkräftig im Einsatz. So wurden unter anderem diverse Bäume wie die stark absamende Hanfpalme gefällt. «Mit jeder ersetzen Pflanze tun wir dem Wald etwas Gutes», ist auch Beat Zgraggen vom Amt für Umwelt überzeugt.