Bundesrat, Nationalrat, Ständerat
Bundesrat
Der Stand Uri und somit auch die Gemeinde Flüelen hatten noch nie die Ehre, einen Bundesrat zu stellen. Das heisst aber nicht, dass Flüeler für einen Bundesratsitz nicht fähig oder noch nie im Gespräch waren. In den letzten Jahren, letztmals 1999, zählte der in Flüelen wohnhafte Urner Nationalrat und ehemalige FDP-Parteipräsident Franz Steinegger zum engeren Kandidatenkreis. Alt-Ständerat Franz Muheim, wohnhaft in Altdorf und Bürger von Flüelen, war im Jahre 1982 Bundesratskandidat. Im Jahre 2003 schlug die FDP Uri Franz Steinegger als Kandidat für die Nachfolge von Bundesrat Kaspar Villiger vor. In zwei Wahlrunden kürte die FDP-Fraktion jedoch den 61-jährigen Ausserrhoder Ständerat Hans-Rudolf Merz und die 50-jährige Berner Ständerätin Christine Beerli zu ihren Bundesratskandidaten. Franz Steinegger hatte für den zweiten Wahlgang zu Gunsten einer Frauenkandidatur verzichtet. Zum Bundesrat gewählt wurde schliesslich Hans-Rudolf Merz. Der am 20. Juni 1998 im Alter von 84 Jahren verstorbene FDP-Bundesrat Ernst Brugger war mütterlicherseits ein Urner. Seine Mutter Ida war eine Flüelerin, Tochter von Anton Müller und der Maria Anna Imhof. Als Vertreter des Zürcher Freisinns wurde er 1969 in die Landesregierung gewählt. Bis zu seinem Rücktritt 1978 stand er dem Volkswirtschaftsdepartement vor. 1974 war er Bundespräsident. Am 31 März 1978 durften Lory und Ernst Brugger, wohnhaft in Gossau (ZH), im Tellspielhaus in Altdorf vom damaligen Landratspräsidenten Paul Tresch die Ehrenurkunde des Kantons Uri entgegennehmen. Die Ernennung zum Urner Ehrenbürger erfolgte aus zwei Gründen: Seine Mutter war - wie erwähnt - Urnerin. Zum anderen waren es Ernst Bruggers Verdienste für den Kanton Uri, vor allem sein Verständnis für die Berglandwirtschaft. "Meine Mutter wurde von meinem Vater, der als Lokomotivführer der alen Gotthardbahn zeitweise in Erstfeld stationiert war, zunächst nach Bellinzona und später ins Zürcher Oberland entführt, Die Ferien bei meinen Grosseltern in Flüelen gehören zu meinen grossen, nachhaltigen Jugenderlebnissen", sagte Ernst Brugger damals anlässlich der Entgegennahme der Urner Ehrenurkunde (Zitat UW 26 / 1978).
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