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Revier: Neue Seilkrananlage ist in Betrieb
Die drei Bürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon haben gemeinsam eine neue Seilkrananlage angeschafft. Sie verspricht sicheres und effizientes Arbeiten im Wald.
Seilanlagen sind im Gebirgswald unersetzlich. Die Korporationsbürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon haben deshalb kürzlich gemeinsam eine moderne Seilkrananlage angeschafft. Das kompakte Kippmastsystem (KMS) ist seit rund einem Monat im Revierbetrieb Forst Urnersee in Betrieb. Am vergangenen Samstag haben die Behörden und das Personal der drei Bürgergemeinden im Rahmen des jährlichen Reviertreffens die neue Anlage in Sisikon besichtigt und darauf angestossen.
Mehr Sicherheit dank ausgeklügelter Funksteuerung
Das kompakte Kippmastsystem (KMS) KMS 400 ist eine funkgesteuerte Seilkrananlage, die auf einem Tandemanhänger montiert ist. Die nur gerade 6 Meter lange und 2,26 Meter breite Anhängerkonstruktion kann fast überall im Wald flexibel eingesetzt werden und ist vor Ort relativ schnell einsatzbereit. Zudem ist der Anhänger so konzipiert, dass er auch ohne Probleme über die Autobahn gezogen werden kann. Der kippbare Mast ist zudem ausgefahren 11 Meter hoch. Mit dem Drei-Seil-Gerät kann im Tal- und Bergbetrieb über eine Strecke von bis zu 800 Metern Holz befördert werden. Zudem ist es auch in horizontaler Linie oder als Baustellenseilbahn einsetzbar.
Die moderne Seilkrananlage hat zwei grosse Vorteile. Erster Pluspunkt: Das 14 Tonnen schwere Gerät verspricht einen hohen Grad an Arbeitssicherheit, denn sämtliche Maschinenfunktionen werden mittels Funkfernsteuerung ausgeführt. Die Forstarbeiter im Wald müssen dadurch nicht mehr, wie bei herkömmlichen Seilanlagen über ein krosendes Funkgerät mit einem Maschinisten kommunizieren, mit dem sie im Gelände keinen Blickkontakt haben. Sie steuern die Anlage selbst. Zudem fährt die Seilbahn mit den angehängten Holzstämmen nicht automatisch bis ans andere Ende, sondern erst dann, wenn der Arbeiter auf dem Holzplatz die Steuerung ab einem bestimmten Punkt übernimmt.
Zweiter Pluspunkt: Das KMS 400 verspricht grosse Effizienz. Weil die Forstarbeiter im Wald die Seilanlage selber mittels Funksteuerung bedienen, kann ein zusätzlicher Maschinist eingespart werden. Dies ist umso wichtiger, da der Fachkräftemangel inzwischen auch im Urner Wald spürbar ist. Dank hoher Laufwagengeschwindigkeiten und einer Nutzlast von 4 Tonnen kann zudem äusserst effizient gearbeitet werden. Die bisherigen Seilanlagen im Forstrevier am Urnersee hatten lediglich eine Nutzlast von 2 respektive 2,5 Tonnen.
Spezialmaschine wurde in Kärnten gefertigt
Das kompakte Kippmastsystem wird aktuell beim Holzschlägen entlang der Axenstrasse zwischen Ingenbohl und Flüelen eingesetzt. In diesem äusserst steilen Gelände hat es sich bereits bewährt und wesentlich zur Arbeitssicherheit beigetragen. Die moderne Seilanlage ist die erste ihrer Art im Kanton Uri und kann daher von anderen Betrieben inklusive Maschinisten eingemietet werden. Zwei Mitarbeitende des Revierbetriebs Forst Urnersee werden gegenwärtig für den Einsatz auf der Seilanlage entsprechend geschult.
Die Anschaffung ist nicht ganz günstig. Die Verantwortlichen sind jedoch überzeugt, dass die Vorteile überwiegen und dass der Kauf dank der Effizienz der Anlage bald amortisiert ist. An der rund 435'000 Franken teuren Anlage beteiligen sich die drei Bürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon zu gleichen Teilen. Zudem gewährte der Kanton den drei Bürgergemeinden einen zinslosen Investitionskredit.
Die Bürgerversammlungen hatten im vergangenen November respektive im April den entsprechenden Krediten zugestimmt. Erst nach erfolgter Bestellung fertigte die Firma Konrad diese Spezialmaschine im österreichischen Preitenegg – rund eine Autostunde von Graz entfernt. Die Servicpartner-Firma von Atzigen AG in Kägiswil holte die bestellte Anlage schliesslich in die Schweiz.
Bürgergemeinden übergeben Anlage dem neuen Betrieb
Die drei Korporationsbürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon haben die neue Seilkrananlage zwar gemeinsam angeschafft. Per 1. Januar 2023 lagern die drei Bürgergemeinden jedoch ihre Aufgaben im Wald an den gemeinsamen Revierbetrieb Forst Urnersee aus. Damit wird die neue Anlage ebenfalls ins Eigentum von Forst Urnersee übergehen.